Der Salpeterbildner

Nitrosophie

Alles wurde von allen schon gesagt, nur noch nicht von jedem.

Die Hohepriester der Klimakirche haben sich dafür entschieden, das C02 zu unserem großen neuen Gott zu erklären. Das Spurengas CO2 hat alle Eigenschaften, die ein Gott braucht. Er ist unsichtbar. Er ist unser Atem. Er ist überall. Er droht mit Bestrafung. Man kann „sündigen“. Man kann Ablasshandel über C02 Zertifikate betreiben. Und man kann sich „sündenfrei“ verhalten. Und er ermöglicht den Kirchenfunktionären ein Auskommen und jede Menge Hubschrauberflüge von Besorgtheitskonferenz zu Besorgtheitskonferenz. Vor allem aber können „im Namen des Klimas“ als „höhere Macht“ Demokratien in ökofaschistische Diktaturen verwandelt werden. Das Klima gibt, das Klima nimmt. Amen.

Die Luft besteht aber zu ca 70 Prozent aus Stickstoff. Haben wir nicht etwas übersehen? Stickstoff als Gegenpapst? Stickstoff als Gegenkirche?

In manchen Schulbüchern der Chemie findet sich das Wort „Salpeterbildner“ für das Nitrogenium, den Stickstoff. Es soll die Eigenschaft des Elements hervorheben, Nitrate zu bilden.

Zugleich strahlt das Wort etwas künstlerisch Poetisches aus. So, als sei der Salpeterbildner ein bildender Künstler, ein Schöpfer großer Kunstwerke.

Ob die Naturphilosophie auch zugleich eine politische Philosophie sein kann, ist von Hannah Arendt bezweifelt worden. Ebenso hat Heidegger behauptet, dass es von den Wissenschaften zum Denken keine Brücke geben kann. Doch ausgerechnet der Stickstoff als Salpeterbildner scheint eine Brücke wenigstens anzudeuten.

Das Bildungsprogramm des Salpeterbildners

Nitrosophie

Nitropoiese…

Nitrozän

Philonitrat

Der Salpeterbildner als bildender Künstler:

Düngemittel

Medikamente

Sprengstoffe

Hölderlin: „Wo aber Gefahr droht, wächst das Rettende auch.“

Kaliumnitrat – ein Düngemittel und Zündmittel

Nitroglyzerin – ein Herzmedikament und ein Sprengstoff

Nitropenta – ein Medikament gegen Angina Pectoris und Initialsprengstoff

Kunst des Salpeterbildners

Hegel: „Das Bekannte überhaupt ist darum, weil es bekannt ist, noch nicht erkannt.“

Das Bekannte überhaupt:

Ein vergessener Beruf.

Bis ins frühe 19. Jahrhundert hinein haben so genannte Salpetersieder in Schweineställen aus der Scheiße der Tiere, die ins Erdreich gesickert war, Kaliumnitrat ausgewaschen, um Schießpulver herzustellen.

Phantasielose Phantastik.

Noch verstörender wirkt der Hinweis, dass die Salpetersieder nicht nur Schweineställe aufgewühlt haben, sondern sogar Massengräber alter Schlachtfelder, weil hier die Erde offensichtlich ebenso geeignet schien, das Salpeter zu gewinnen. Der beinahe vollständig geschlossene Kreislauf des Krieges.

Heideggers „Gelassenheit“ im Umgang mit der Technik.

Die Technik ist ein Ver*mögen, das von sich aus uns *mag. Ein Ver*mögen zwingt zu nichts. Ein Ver*mögen macht frei. Technik ist ein Tun und ein Lassen. Ein Ver*mögen.

Der Salpetersieder „lässt“ die Schweine scheißen. Dann „tut“ er daraus Kaliumnitrat extrahieren.

Heideggers „Gelassenheit“ im Umgang mit der Technik meint, wir müssen uns der Technik nicht unterwerfen, denn sie ist ein Ver*mögen, also kein Zwang. Gelassenheit meint, sich eines Vermögens bewusst sein.

„Schweinerei“

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